Projekt zur Vermehrung und Bewertung der Ackerbohnensorte „Erschmatt“

In den letzten Jahren wurden in grossflächigen Versuchen vor allem die Sorten Stella und Tiffany getestet – gängige Varianten für die Tierfütterung, jedoch ohne besonderen Geschmacksvorteil. Eine Studienarbeit von 2020 zeigte jedoch, dass andere Sorten, insbesondere aus den Sammlungen von Pro Specie Rara und dem Sortengarten Erschmatt (VS), für den Lebensmittelbereich deutlich interessanter sind.
Die Sorte Erschmatt erwies sich in einem Vermehrungsversuch 2023 als robust, wuchsfreudig und krankheitsresistent. 2024 wurde die Vermehrung mit 21 kg Saatgut auf einer Parzelle in Haag fortgesetzt. Trotz eines starken Befalls durch Ackerbohnenkäfer zeigte das Saatgut eine sehr gute Keimfähigkeit von 87 %, und die Pflanzen entwickelten sich kräftig.
Während der Vegetationsperiode traten nur geringe Schädlingsprobleme auf, und es konnte auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden. Erst gegen Ende führten feuchte Bedingungen zu Schokoladenfleckenkrankheit und erneutem Käferbefall (69 % betroffene Körner). Trotz des hervorragenden Wachstums (150–180 cm) führte die hohe Pflanzenhöhe zu Lagerbildung nach einem Gewitter, was die Abreife und Ernte beeinträchtigte. Der Ertrag lag bei rund 60 kg.
Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse für die künftige Vermehrung dieser vielversprechenden Sorte.



