Ackerbohnenkäferversuch

Ökosystemleistungen umfassen eine breite Palette von Vorteilen, wie z.B. die Produktion von Futter- und Nahrungsmitteln, die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, die Förderung von Nützlingen sowie kulturelle Aspekte. Die Einbindung von Leguminosen in Anbausystemen wird häufig als Strategie vorgeschlagen, um die landwirtschaftliche Produktivität zu erhalten und gleichzeitig andere Ökosystemleistungen zu erbringen. Die derzeitige Forschung konzentriert sich jedoch häufig auf bestimmte Leguminosen-Arten, lässt dabei die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris L.) außer Acht und übersieht kritische Aspekte wie die Artenvielfalt.
Um diese Wissenslücken zu schließen, zielt diese Forschung darauf ab, die Bereitstellung und Regulierung von Ökosystemleistungen im Schweizer Gartenbohnenanbau zu quantifizieren, wobei die Auswirkungen auf die funktionelle Vielfalt und Bodenfruchtbarkeit im Vordergrund stehen. Daher werden die Abundanz und Vielfalt von Schädlingen, Nützlingen, Bestäubern, Destruenten und Unkräutern untersucht.
Zwei Buschbohnensorten werden entweder mit Sommerweizen (Triticum aestivum L.) oder Mais (Zea mays L.) in drei On-Farm-Experimenten verglichen, die jeweils vier oder fünf Wiederholungen umfassen, wobei die Größe der einzelnen Streifen zwischen [2,5-6 m x 130-170 m] liegt.
Transektbegehungen werden mindestens dreimal während der Vegetationsperiode durchgeführt. Zusätzlich werden Boden- und Farbschalen-Fallen zweimal während der Hauptblütezeit der Bohnen aufgestellt. Außerdem werden die Bodenfruchtbarkeit und die Stabilität der Bodenaggregate (ein Indikator für die Bodenstruktur) zwischen Getreide und Bohnen verglichen, indem bei der Ernte Bodenproben genommen werden. Die Bodenproben der Saison 2024 werden derzeit analysiert.
Vorläufige Ergebnisse aus der Vegetationsperiode 2024 zeigen, dass 28% der Bohnenpflanzen Schädlinge beherbergten, verglichen mit 24% bzw. 89% bei Mais und Weizen. Nützlingen wurden auf 6% der Bohnenpflanzen beobachtet, im Vergleich zu 7% und 2% bei Mais und Weizen. In den Bodenfallen wurden durchschnittlich 79 Insekten pro Probe in den Versuchsflächen mit Bohnen gefunden, verglichen mit 80 bei Mais und 100 bei Weizen. Diese Insekten werden nach ihrer ökologischen Funktion klassifiziert, um die funktionelle Vielfalt im Anbausystem zu analysieren. Die Experimente werden im Jahr 2025 wiederholt und zusätzliche Insektenproben werden auf größeren Feldern in den Betrieben entnommen. Dies ermöglicht die Interpretation der Insektenvielfalt aus den schmalen Streifen, indem sie auf kommerzielle Bohnenanbauverfahren mit größeren Feldern übertragen werden. Die Erkenntnisse über die Auswirkungen des Anbaus von Gartenbohnen auf die funktionelle Vielfalt und anderen Ökosystemleistungen, die in diesem Projekt bewertet wurden, werden Landwirten und Beratern bei der Auswahl von Anbausystemen helfen, die ein Gleichgewicht zwischen Produktivität und Umweltnutzen herstellen. Darüber hinaus könnten die Ergebnisse zur Entwicklung einer Agrarpolitik beitragen, die Nutzpflanzen und Anbausysteme mit positiven wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen fördert.



